Wie bereits in einem unserer letzten Blogposts angekündigt, sind wir letzte Woche montags in unsere Wohnung eingezogen – endlich! Montag morgens um 9 Uhr wurden wir von der HR-Verantwortlichen der Firma in unserem Hotel abgeholt. Obwohl unsere Wohnung nur ca. 3 km entfernt lag, gestaltete sich der Umzug etwas schwierig mit unseren 6 Koffern und 4 Taschen. Wir hatten gerade so alles in 2 Taxis reinbekommen. Bis wir den beiden Taxifahrern erklärt hatten, wo sie hinfahren mussten, vergingen nochmals 10 Minuten – aufgrund der rush hour standen wir noch im Stau und brauchten im Endeffekt für die Strecke eine halbe Stunde.
In der Wohnung erwarteten uns dann schon der Makler samt Assistentin sowie der Landlord (Vermieter). Nachdem die ganzen Leute planlos durch die Wohnung gestapft sind (laut Plan sollte uns der Landlord eigentlich die Funktionen der Gerätschaften erklären), fuhren wir alle 6 gemeinsam zur 500 m entfernten Polizeistation, um uns dort zu melden. Keine Ahnung, warum Michi und ich da eigentlich mitkommen mussten, da die ganze Zeit nur 4 Chinesen auf den Polizisten eingeredet hatten und tausend Dokumente und Kopien vorlegen mussten. Wir sind dann mal zwischenzeitlich zur Bank und über einen kleinen Markt in unserem neuen Viertel geschlendert. Nach ca. 45 min waren wir dann ordungsgemäß an unserer neuen Anschrift gemeldet. Danach gings wieder zurück in unsere Wohnung, wo uns dann der Landlord und Makler alle Funktionen zeigten. Dabei stellte sich heraus, dass weder Gas noch die Fußbodenheizung funktionierten und uns 17,5 Grad einfach zu kalt waren…
Der Landlord verabschiedete sich dann irgendwann und Makler samt Assistentin telefonierten fleißig umher, um Gas und Heizung zum Laufen zu bringen. Dies hatte zur Folge, dass gefühlt 10 Leute ein und aus gingen, alles checkten, rumtelefonierten, wieder 5 Leute kamen, alles checkten, usw. Das Ende vom Lied war, dass gegen 15:30 Uhr die Heizung funktionierte, das Problem mit dem Gas aber noch nicht gelöst war. Dafür sollten am nächsten Tag Handwerker vom Gaswerk kommen. Diese kamen tatsächlich am nächsten Tag, konnten das Problem aber natürlich auch nicht lösen. Da ich allein mit den Handwerkern war und sie freudig, trotz meines “Wo bu dong” – “Ich verstehe nicht”, auf Chinesisch auf mich einredeten, musste ich immer wieder den Makler anrufen und übersetzen lassen. Tatsächlich wurde das Problem dann am selben Tag nachmittags gelöst, als der Gebäudemanager persönlich mit einem Ingenieur kam, ein Rohr austauschte und den Herd damit zum Laufen brachte.
Aktuell haben wir nur noch das Problem mit den unangenehm riechenden Abflüssen in den beiden Badezimmern. Alle Abflüsse im Boden, die nicht benötigt werden, haben wir abgeklebt und Düfte aufgestellt, aber es wird einfach nicht besser. Zu Anfang mussten wir in beiden Badezimmern die Abflüsse in den Waschbecken mit Pömpel bearbeiten und sauber machen, da diese komplett verstopft waren – trotz Neubau.
In China werden allerhand Kram in die Quadratmeter reingerechnet, die Lobby, die Fahrstühle, Flure und auch das Treppenhaus. So stimmen die chinesischen Angaben natürlich nicht mit unserem deutschen Gefühl überein. Aus der 188 m² großen Wohnung werden am Ende dann nur 110-120 m².
Zum Abschluss noch ein paar Fakten und Fotos zur Wohnung:
– 188 m², 54. Stock im Arcadia Court
– 2 Schlafzimmer, 3 Bäder, 1 Arbeitszimmer, 1 Abstellraum
– zentral gelegen direkt am Fluss
– direkt unter den 3 Towern wird gerade eine riesige Shopping Mall gebaut mit Kino, Eislaufbahn, Supermarkt, Starbucks, etc, die in einem Monat eröffnet werden soll 🙂
– Michis Shuttlebus zur Firma hält praktischerweise direkt vor der Haustür
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